Der Wandteppich der Concordiaburg

Ein Bericht von Rt. Meil-o-Graf mit Rad und Spritze

Wenn ein Besucher die Concordiaburg der Totowa durch den Haupteingang betritt, fällt ihm sofort der bemalte Wandteppich auf der gegenüberliegenden Seite auf. Nicht nur die Grösse des Wandteppichs, 1.78 Meter weit und 1.53 Meter hoch, sondern auch die künstlerische Gestaltung sind beeindruckend. In der Mitte des Gemäldes steht oder vielmehr sitzt ein Indianer in voller Rüstung auf einem Felsen, um sich auf den Kriegspfad zu begeben. Langjährige Forschungen intensiviert in den letzten Monaten haben eindeutig ergeben, dass Totowa Indianer in unserer Umgebung seit alten Zeiten gelebt haben. Sie zählten sich zur Sippe des Stammes der Lenni-Lenape Indianer. Als holländische Siedler in die nördliche Gegend von New Jersey eindrangen, zählte der Stamm der Lenni-Lenape ungefähr 2000 Indianer. 

Das Wort Totowa übersetzt bedeutet Land zwischen Fluß und Bergen. Die Wasserfälle in Paterson werden unterschiedlich die "Großen Fälle" oder die "Passaic Fälle" oder die "Totowa Fälle" genannt. Sie spiegeln sich in unserem Wappen wieder. Die Ankunft der Bleichgesichter verminderte relativ schnell die Zahl der Rothäute, und die letzten zweihundert Indianer wanderten nach See Oneida im Staate New York aus. Im Gedenken an diese Indianer erwählten die ersten Mitglieder der hohen Totowa diesen Namen. Damit erscheint es offensichtlich, da? die Totowa das einzigste Reich im Uhuversum mit einem indianischen Namen bleibt. Kommen wir zum Wandteppich zurück! Zur Rechten des Indianers wurden die Wasserfälle des Passaic (indianisch: schönes Tal) gemalt. 

Die Wasserfälle liegen zwischen Paterson und Totowa nicht weit von unserer Burg. Die Wasserfälle dienten einmal der Elektrizitätsgewinnung und zweitens als Wasserquelle für die Textilindustrie. Vor allem die Textilindustrie aber auch andere Industrien zogen um 1900 viele deutsche Einwanderer nach Paterson, als sich die Stadt zu einem der ersten gro?en Industriezentren Amerikas entwickelte. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass Schlaraffen des Mutterreiches Caesarea in Jersey City und andere Deutsche ein neues Reich in Paterson NJ gründen wollten. Vornehmlich Fabrikanten, Kaufleute und Ingenieure halfen bei der Entstehung der hohen Totowa. Leider dauerte die Glanzzeit von Paterson nicht lange, da es zu einem langen Streik am Anfang der 20ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in der Textilindustrie kam. Als diese Arbeitsaktionen nach 1½ Jahren endeten, hatten sich eine erheliche Anzahl von Industriebetrieben vornehmlich nach Ohio verlagert.

Der Abstieg von Paterson nahm seinen Lauf. In den 70. und 80. Jahren wurde das alte Inndustriezentrum als eine Art Museum wieder aufgebaut. Die Wasserfälle seelbst waren für viele Jahre vergessen. Heute dienen sie als ein Touristenziel.

Der Maler des Bildes hat sich in der rechten, unteren Ecke verewigt: Ritter Tintoretto, Hammonia, darunter C. Strahlendorff. Seinen Junkernamen beschrieb er auf dem Junkerhelm: Carl der V. Weiterhin vermerkte er die Nummer 37, die vielleicht seine Knappennummer wiedergibt. Der Wandteppich nahm Gestalt an zwischen anno uhui 65-66 (1924-1925), ein Jahr nach dem die Burg am 12. Dezember 1923 von Felix und Elma Sell erworben wurde. 

In einem Uhuhall gibt es die Andeutung, dass dem Ritter Tintoretto der Ehrenhelm der Totowa verliehen wurde. Weiter Informationen über den Ritter konnten auch von der hohen Hammonia nicht ausgegraben werden nur dass er am 4.3. anno Uhui 67, (1926) gen Ahall geritten war. 

 

 

© a.U. 147 Rt. Meil-o-graf mit Rad und Spritze - Totowa 161

 

 

Der Ursprung des Namens Totowa

 

Ein Bericht von Ritter Fietje der Uhuversale

Seit jeher hat es mutmassliche Annahmen sowie viele wage Feststellungen gegeben die den Namen und die Herkunft des Indianernamens Totowa zwar in den farbenprächtigsten aber nie zutreffenden Anekdoten schilderten. Der name Totowa wurde von der unserem Reyche nächst gelegenen Stadt Totowa im vorigen Jahrhundert übernommen, obwohl die Concordiaburg in den Gemarkungen der Stadt Clifton liegt.

 

Hier in New Jersey - USA und der weiteren Umgebung waren dazumal die Indianerstämme Leni Lanape und Delaware seit vielen, vielen Jahren ansässig und beheimatet. Sogennante erfinderisch erdachte Namen wie Totowaren oder auch Totowacken haben niemals existiert, obwohl oft davon die Rede ist.

 

Reich an irdischen Schätzen, lebten in diesen Gegenden bereits vorgeschichtliche Siedler. Später, für tausende von Jahren, waren die nordöstlichen Küstenlandschaften von Indianern bewohnt. Alle sprachen die Algonquian Sprache, einschließlich der Naragansett und Delaware Stämme. Es waren geschickliche Menschen und alles was zum täglichen Leben (Lebensunterhalt) notwendig war mußte dem Land abgerungen werden. Sie jagten Biber, Fuchs, Bären, Hirsche, Rehe, Enten, Schildkröten und fingen Fische. Keine Quelle, entweder der Ernährung oder Kleidung dienend, wurde außer Acht gelassen.

 

Von Zeit zu Zeit zogen die Stämme von einer Gegend in die andere. Was kriegerische Unternehmen anbetraf wandten sie alle die gleichen Methoden an. Gefangene wurden entweder in den Stämmen aufgenommen oder, was meistens geschah, getötet. Es kam auch oft vor, das Stämme sich gegeneinander bekriegten. Da bildeten weder die Leni Lanapi noch die Delaware eine Ausnahme. Wo heutzutage unsere Burg steht ist in grauer Vorzeit schon so etliches passiert. An einem weit zurückliegendem Zeitpunkt hörten die Leni Lanape auf als eigener Stamm zu funktionieren und verschmolzen sich total mit den Delaware.

 

Der Name des Flusses Delaware, von New Jersey südlich zum Nord-Atlantik fließend, erhielt sein Namen von den Delaware Indianern.

 

Als die Indianer die ersten Segelschiffe von der Küste aus erblickten, waren sie zunächst der Annahme das es sich um riesige Seevögel handelte. Gruppen der Delaware, die später in der Nähe von dem heutigen Manhattan lebten und die Bauten der Siedler von Ferne sahen, sprachen von Häusern mit vielen Farben und gedrängt bewohnt von lebendigen Kreaturen. Was sie sahen waren die ersten Behausungen der holländischen Siedler zu Beginn von New Amsterdam, wie das heutige New York zu beginn einst hieß. Die Indianer begrüßten die gelandeten Ausländer, man gab den Indianern Alkohol zu trinken die somit zum ersten mal betrunken wurden. Die Indianer waren sehr von den Metallwerkzeugen und Gewehren der Neulinge angetan welche diese von den Schiffen mitbrachten.

 

Es dauerte nicht lange und bald ergoß sich Welle über Welle von Europäern, Pelzhändlern, Kolonisten, Soldaten, Land Spekulanten und von christlichen Missionaren über das Land. Die Indianer fingen an sich Gedanken über diese Entwicklung zu machen. So wie sich die Kontakte zwischen Indianern und Europäern intensivierten so vermehrfachten sich auch die gegenseitigen Missverständnisse. Es wurde klar das diese bärtigen Ausländer einen starken sowie störenden Einfluß auf das bisher natürliche Leben der Indianer haben würde.

 

Das Land der Indianer, im östlichen Teil von Nordamerika, vom heutigen Quebec bis an die Cheasapeake Bucht reichend, wurde von ihnen als ihre Heimat und als das Zentrum der Welt betrachtet. Es war das Land ihrer Vorfahren, länger schon als irgend jemand erinnern konnte.

 

Das tägliche Leben wurde immer von einem natürlichen Rhytmus mit Jagen, Angeln, Landwirtschaftlicher Arbeit und dem Sammeln von Nahrungsmitteln der verschiedensten Arten gestaltet. Die Frauen durchsuchten die Wälder nach wilden Früchten, Beeren, Nüssen und allen möglichen anderen essbaren Pflanzen. Da gab es Zwiebeln, Fern, Erdbeeren, Himbeeren, Pflaumen, Wurzeln, Trauben und vieles mehr. Im Frühling wenn der Ahornbaumsaft tropfte, wurde er von den Frauen gezapft und zu Zucker verarbeitet.

 

Der Jagd auf Wild gingen stets Rituale voran um dadurch das Jagdergebnis gewissermaßen zu garantieren. Die Jäger kannten ihre Jagdgebiete und waren vertraut mit den Geflogenheiten des Wildes. War das Wild erlegt, wurde das tote Tier durchaus mit Respekt behandelt. Die Delaware jagten haupsächlich während der Winterzeit um im Sommer die notwendigen Feldarbeiten verrichten zu können. Das Land war reich an Wildbeständen, besaß kräftigen Boden für reiche Ernten. Die Flüsse boten keinen Mangel an Fischen verschiedenster Arten. Die Wigwams, aus Baumzweigen und Birkenrinde erbaut, erstellten die Behausung.

 

Am südlichsten Teil des Hudson Stromes und auf der Insel Long Island starben durch die holländischen Siedler, unter Anleitung des Governeurs Kieft's Krieg ungefähr 1000 Delaware Indianer in den Jahren 1643 - 1645. Es hatte sich hier um einen Kolonialkrieg gehandelt.

 

Nach und nach begehrten die Indianer mehr und mehr Produkte europäischer Herkunft. Die Stämme gewöhnten sich immer mehr an das kaufmännische Treiben und Handel. Sie tauschten Pelze, Tabak, Muscheln, Tonwaren und Farben. Langsam formten sie Freundschaften und Verbindungen von Dauer. Wenn die Europäer mit Glasperlen, Wolldecken, Kupferkesseln, Stahläxten und Messern ankamen, wurden sie sogleich von den Indianern in Tauschgeschäfte verwickelt. Sie gewöhnten sich bald an Alles. Wenn die Holländer zuerst Strümpfe anboten, wurden dieselben von den Indianern als Tabaksbeutel verwendet. Das schönste von Allen war, so meinten die Indianer, daß alle diese schönen Sachen aus Europa so wenig kosteten. Die haben wirklich keine Ahnung meinten sie, Die geben uns 20 Messer für einen schönen Biberpelz!

 

Der Einfluss der europäischen Produkte brachte allerdings auch nachteiliges mit sich. Je mehr sich die Indianer an Eisenwaren gewöhnten, je mehr verloren sie ihre Künste, zum Beispiel Pfeilköpfe aus Stein zu schlagen, oder Messer aus Knochen zu schnitzen. Es resultierte langsam aber sicher daß Gegenstände, einst von den Indianern als Luxus betrachtet, nunmehr eine tägliche Notwendigkeit wurden. Ohne landwirtschaftliche Metallgeräte war es praktisch eines Tages nicht mehr möglich daß Indianer Ansiedlungen sich noch selbst ernähren konnten. Somit wurden sie immermehr von den europäischen Händlern abhängig. Was die Händler haupsächlich für ihre Waren haben wollten waren Pelze. Der Pelzhandel enthielt aber versteckte Kosten. Als die Indianer alle Anstrengungen unternahmen um den Bedarf der Händler zu befriedigen, versäumten sie es immer mehr sich der zeitraubenden Rituale zu widmen die sie seit Ewig mit dem gejagten Wild spirituell verbunden hatte. Das ständig zunehmende Fangen und Erlegen des Wildes verringerte zur gleichen Zeit den Wildbestand in enormen Massen. Rehe und Bären wurden zur Seltenheit. Teiche und Flüsse, einst von Bibern reich bevölkert, wurden leer, still und einsam verlassen.

 

Der Einfluß des Alkohols förderte den Abstieg der Indianer. Um die Räder des Handels immer mehr anzukurbeln wurden den Indianern mehr und mehr Rum und Whiskey von den Händlern verabreicht. Auch auf diese Art und Weise waren die Indianer in immer größerem Maße von den Händlern abhängig.

 

"Wenn unsere Leute von der Jagd in die Siedlung oder Plantage zurück kommen" , sagte ein alter Indianer einst, "und sie verlangen nach Pulver, Kugeln und Kleidung, dann verabreicht man ihnen zunächst eine große Portion Rum oder Whiskey. Sie wollen dann stets mehr und mehr trinken und das Ende vom Spiel ist das alle die Biber und anderen Pelze die wir erjagt haben für Alkohol weggehen. Für die Notwendigkeit zum täglichen Leben bleibt dann kaum noch Geld übrig. Überall in den Gegenden finden wir die vielen Gräber unserer Brüder an deren Tod nur der Alkohol schuld ist. Diese verdammten Wiskeyhändler sind unser Ruin."

 

Land Spekulanten machten Kaufangebote an Indianer Familien und Dörfer, und die Preise erschienen zu vorteilhaft um sie abzulehnen. Oft wurden die Indianer auch durch Gaukeleien um ihr Land betrogen. Sie nannten das im nachherein die Feder und Tinte Arbeit. Das Ende vom Lied war das das Territorium der Indianer ständig kleiner wurde. In 1730 beklagte sich einer der Häuptlinge in Albany, wie klein doch das Land geworden war, daß zu diesem Zeitpunkt noch den Indianern gehörte. Kein anderer Stamm als wie der der Delaware verlor mehr Land. In den Jahren 1630 bis 1767 tätigten sie fast 800 Verkäufe von Ländereien. In 1737 überzeugte Thomas Penn, der Sohn des William Penn der ein Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung war, die Delaware Häuptlinge ihm so viel Land abzutreten als wie ein Mann in der Zeit von 1½ Tagen durchlaufen könne. Die Pennsylvanier schlugen einen Weg durch die Wälder. Aber anstatt das nur ein Mann lief, brachten sie eine Mannschaft von drei Leuten. Gegen Mittag des nächsten Tages hatte der erste Läufer das Ende seiner Möglichkeit erreicht -- volle 65 Meilen vom Ausgangspunkt entfernt. Die Delaware protestierten vergeblich.

 

Immer mehr Land gelangte verkäuflich in die Hände der Siedler und die Indianer wurden ständig weiter nach Westen verdrängt. Schließlich wanderten sie dann noch weiter bis nach Ohio. Aber auch dort fanden sie keine Ruhe, es ging weiter westlich über den Mississippi und schließlich bis in die großen Prärien des mittleren Westens. Die größere Anzahl der Abkömmlinge von den Stämmen siedelte sich dann letzten Endes in den großen und weiten Gebieten von Kansas und Oklahoma an.

 

Bestehende Feindlichkeiten endeten 1763 durch den Vertrag von Paris welcher den Briten alles Land östlich des Mississippi zusprach. Englisch sprechende Siedler überquerten die Berge der Apalachins und ließen sich auf neuen Farmen an der neuen Grenze nieder. Aber niemand hatte die Indianerstämme in der nördlichen Großen Seen Gegend und in der Ohio Valley berücksichtigt oder konsultiert. Bevor die Tinte auf dem Vertrag getrocknet war, gab es dort große Unruhen. Während die Franzosen vorher eine sogennante Frontier Diplomatie verfolgt hatten, war der neue britische Governeur anderer Meinung indem er proklamierte Wenn die Indianer uns nicht gehorchen, werden sie bestraft. Die englische Verwaltung bekannte sich zu einem sehr arrogantem Wesen.

 

Die Indianer waren sehr besorgt darum das die Engländer mehr und mehr neue Ansiedler ins Land bringen würden. Neolin, ein Heiliger der Delaware, der mit seinem flüchtendem Stamm Oklahoma erreicht hatte, trug eine sehr scharfe Rede vor den Weisen vor. Er inflamierte die Stämme die alten Sitten wieder in Gebrauch zu nehmen. Keine Gewehre, keinen Handel, keinen Rum und keinen Whiskey mehr.

 

Dann kam der amerikanische Bürgerkrieg. Die Indianer betrachteten diese Auseinandersetzung als eine Angelegenheit zwischen Weiße gegen Weiße, das für sie kein Interesse enthielt. Aber um den Rest ihres Landes zu behalten hatten sie letzten Endes keine andere Wahl als wie mit in den Krieg hineingezogen zu werden. Bevor noch die ersten Schüsse in Concord und Lexington gefallen waren, kämpften die Virginier bereits mit den Shawnee Stamm um die Kontrolle über die Ohio Täler.

 

Die Indianer entschlossen sich auf der Seite der Briten zu stehen, man glaubte nach dem Frieden von ihnen besser behandelt zu werden. Aber am Ende wurden sie doch noch betrogen. Obwohl sie die Trans Appalachian Front verteidigten, erhielten sie kaum das Wort eines Dankes.

 

Im Vertrag von 1783, als der Krieg endete, wurden sie nicht berücksichtigt. Im Gegenteil, England trat alles Land von den Grossen Seen an südlich, an die neuen amerikanischen Staaten ab. Letzlich wurden alle Indianer nur als Hinderniß einer weiteren Entwicklung angesehen. Trotz Allem, durch die noch folgenden dunkelen Epochen der Indianer historischen Geschichte, die Gewaltsamkeit gegenüber den Indianern, derer unwiderruflichen Verluste, haben derer Nachkommen eine lebendige Verbindung zu ihren Vorfahren von einer Generation zur anderen erhalten, die sie weiterhin davon überzeugt, das sie trotzdem zum Land und das Land zu ihnen gehört.

 

Das Land auf dem heute unsere Concordia Burg steht, sowie die weitere Umgebung der Totowa, hat wahrhaftig eine äußerst bewegte Vergangenheit hinter sich, derer man sich wiederholt in der Zukunft zugetan fühlen sollte.

 

Und was heißt nun der Delaware Indianername Totowa in die englische Sprache übersetzt?

 

Place between mountain and water

 

Wie Träume verflogen - Die einstige Heimat der Delaware.

 

© a.U. 137 Ritter Fietje der Uhuversale - Totowa 161